Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Ungarische Weine im Regal

Ungarische Spitzenweine in den Regalen von C.E.WART

C.E.WART Wein der östlichen Nachbarn in der City

Németh Zoltan, Gründer der C.E.ART

Németh Zoltan, Gründer der C.E.WART

Organisch und vulkanisch als Maxime für Wine Art aus Zentraleuropa

Es braucht schon eine ordentliche Portion Mut, wenn ein Weinhändler und ein Sommelier, beide aus Ungarn, in der Wiener Innenstadt ein Weinlokal eröffnen, das sich auf Angebote unserer östlichen Nachbarn spezialisiert. Németh Zoltan und Bencze Adam sind jedoch von der Vision beseelt, damit das Spektrum des hiesigen Weinfreundes erfolgreich zu erweitern. In ihren Regalen finden sich erlesene Kreszenzen aus Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien und, wie Zoltán es nennt, Transsilvanien, also Rumänien, das hierzulande ohnehin ein weißer Fleck auf der Wein-Landkarte ist. Ein Besuch des kleinen Lokals am Rudolfsplatz 7 wird damit zu einer vinophilen Reise durch diese Länder, geführt von Adam, einem Sommelier, der in besten Restaurants Europas Erfahrungen gesammelt hat. Überzeugt wird man dabei von der herausragenden Qualität der Weine durchwegs kleiner Winzer, die Zoltán oder Adam persönlich zu schätzen gelernt haben.

Geschäftsführer Bencze Adam beim Anrichten des Hirschfilets

Geschäftsführer Bencze Adam beim Anrichten des Hirschfilets

Der Blick auf klaren Wein mit perfekter Farbe

Der Blick auf klaren Wein mit perfekter Farbe

Man wandert mit dem Kostglas in der Hand nicht nur durch unbekannte Weinregionen, sondern begegnet auch einer Philosophie, die für C.E.WART (Central European Wine Art) ein wesentliches Kriterium darstellt. Die gelisteten Betriebe arbeiten durchwegs organisch oder sind auf dem Weg dahin. Spannender noch ist die zweite Vorgabe: Viele der Weine sind vulkanischen Ursprungs. Keine Frage, dass die Mineralik von diesen Böden ein Geschmackserlebnis der besonderen Klasse ist.

 

Ein Beispiel für eine solche Region ist Somló, keine zwei Autostunden von Wien entfernt. Aus der weiten Ebene der Puszta erheben sich schwarze Basaltfelsen, von denen Weingärten überragt werden. Das junge Weingut Kreinbacher erzeugt dort neben den in Ungarn üblichen Sorten wie Juhfark (Lämmerschwanz), Traminer oder Furmint auch Sekt. Zoltán entkorkt behutsam ein Flasche Brut Extra und eröffnet mit diesem fruchtigen Schaumwein einen genüsslichen Reigen. An bestimmten Tagen wird Abendessen mit Weinbegleitung angeboten. Wer sich dafür rechtzeitig angemeldet hat, wird von Adam bekocht und zu jedem Gang mit dem idealen Wein versorgt. Speck und getrockneter Schinken vom Mangalitzaschwein bilden das Entree. Im zweiten Gang vermählt sich ein in Säure und Zucker harmonischer Rizling aus Badascsony mit gebratenem Oktopus. Über die nun folgenden Ravioli – der Teig wird im Lokal auf einer Nudelmaschine in Form gebracht – hobelt Adam großzügig ungarische Trüffel und serviert dazu einen ungewöhnlich gehaltvollen Olaszrizling. Den Höhepunkt, ein über Stunden sous vide gegartes Hirschfilet, begleitet ein trinkfreundlich tanninarmer und bewusst kühl gehaltener Kékfrankos aus der Soproner Gegend.

Gebratener Oktopus als zweiter Gang des Verkostungsmenüs

Gebratener Oktopus als zweiter Gang des Verkostungsmenüs

Ravioli mit Trüffeln

Ravioli mit Trüffeln

Den krönenden Abschluss bildet ein sechs Puttony von Gróf Degenfeld. Nicht umsonst galt der Tokajer lange als Wein der Könige und König der Weine. Mit einer Kombination aus Apfelgelee, Pekanüssen und darüber geriebener getrüffelter Gänseleber gehen die fruchtige Süße und die von einer lebendigen Säure herrührende Frische des Weins tatsächlich eine noble Verbindung ein.

 

Nach diesen Genüssen gibt es Gelegenheit, über das übliche Geschäftsmodell zu sprechen. Geöffnet ist täglich von 15 bis 21 Uhr. Diese Stunden werden, gibt sich Zoltán zuversichtlich, bald gerne von den Chefs und Angestellten der umliegenden Rechtsanwaltsbüros und Buchhaltungsfirmen für eine kurze Auszeit bei einem Glas Wein genützt werden. „Aperitivo“ ist eine sogenannte „thematische Weinverkostung“, die derzeit unter dem Motto „Furmint“ steht und neben dem Wein drei Snacks beinhaltet. Es gibt „Wein Abo-Weinverkostungspakete“ für ein „virtual Winetasting“ oder für diverse Veranstaltungen einen Raum für ca. acht Personen. Und warum gerade „Wine Art“? Der Name ist die Erfindung von Zoltán: „Wir wollen einfach da sein für Leute, die Wein und Kunst lieben.

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