Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Domaine Pommery © Pommery Foto Cecil Mathieu

POMMERY BRUT ROSÉ ROYAL Perlendes Schmuckstück

Kreidestollen mit alten Schätzen der Domaine Pommery © Oenoteque Pommery

Einladung in die Wunderwelt der Kreidestollen

Ich habe beschlossen, die Geschäfte meines Mannes fortzuführen und seinen Platz einzunehmen“, ließ die junge Witwe von Monsieur Pommery alle Zweifler wissen, als ihr Mann kurz nach der Geburt von Louise, der spät geborenen Tochter, 1858 verstarb. Er war Wollhändler gewesen, hatte sich aber nach dem Rückgang der Geschäfte dem aufstrebenden Handel von Champagner zugewandt, der in seinem Keller in bester Qualität von Grand Crus lagerte. Damit sollte die Zukunft von Sohn Louis und Tochter Louise gesichert werden. Madame Pommery ging mit großer Energie an ihr Lebenswerk, der Domaine Pommery, mit dem wunderschönen Satz: „Ich wollte immer, dass die Domaine sich wie ein offenes Buch liest, das eine Geschichte der sich ändernden Welt und Zeit erzählt. Hinterlasst darin Eure Zeichen, so wie auch ich die Geschichte für immer geprägt habe. Auf dass sie den Respekt unseres Champagners verdiene, der mittlerweile wie eine gemeinsame Seele ist und die Erinnerung an unsere Kunst für alle Zeiten in sich trägt.“ 1868 wurde die größte Baustelle des Jahrhunderts in Reims eröffnet.

POMMERY BRUT ROSÉ ROYAL © Pommery

Die Crayéres, im Ganzen 18 Kilometer lange miteinander verbundene Kreidestollen, schmückte der Bildhauer Gustave Navlet bei Kerzenlicht auf Kosten seines Augenlichts mit großen Flachreliefs aus. Eine Monumentaltreppe mit 116 Stufen ist die einzige Verbindung dieser Unterwelt zur Außenwelt, auf der auf 50 Hektar faszinierende Gartenanlagen und Gebäude im englischen Stil entstanden und seither Tausende Besucher anlocken.

Denkmal für die Gründerin der Domain Pommery © Pommery Foto Fred Laures

In dieser „Stadt“, sowohl unten wie oben, werden seither die berühmten Champagner von Pommery hergestellt und gelagert. Für nicht wenige Genießer ist Pommery der Champagner schlechthin, wenn es darum geht, Feste angemessen zu feiern oder seine Gäste mit höchster Qualität zu beeindrucken. Die Trauben dazu wachsen sowohl auf den eigenen 255 Hektar als auch in den Rieden von 2.000 Weingütern der Champagne. Seit 2001 wird konsequent „nachhaltiger Weinbau“ betrieben.

Das heißt, dass unter anderem mit der Verwirrmethode die beiden Schädlinge Traubenwickler und bekreuzter Traubenwickler über „sexuelle Konfusion“ am Befall der Weinstöcke behindert werden. „Selbstdiagnose“ der Vertragsweingüter und gemeinsam ausgeführte Maßnahmen bei der Bearbeitung des Bodens, der Abfallbeseitigung oder der verwendeten Pflanzenschutzmittel beruhen auf einer Erklärung der Weinbauern der Champagne, der „Interprofession Champenoise“.

Griff des Schlüssels zu den Kreidestollen © Pommery

Ein perlendes Schmuckstück aus dem Hause Pommery ist der Brut Rosé Royal. Seine Genese wird von Kellermeister Clément Pierlot persönlich überwacht. Die klassische Assemblage aus jeweils einem Drittel Chardonnay, Pinot Noir & Meunier wird mit 7% Pinot Noir und einer Dosage von 11 Gramm abgerundet. Pommery kann bei Brut Rosé Royal bereits auf einige Auszeichungen verweisen, wie Gold bei der Berliner Wein Trophy 2017 und 2018 und Gold bei Mundus Vini 2017.

Gereift ist er in den Kreidestollen, die heute mehr als 25 Millionen Flaschen beherbergen. Für das Auge bietet Brut Rosé Royal kupferfarbene Reflexe und einen stetigen Perlenfaden. In der Nase erweckt der Duft Assoziationen an weiße Johannesbeere und Erdbeergelee. Aromen von gerösteten Macadamianüssen und ein Hauch von frischem Lorbeer tragen das ihre zur Finesse bei. Am Gaumen spürt man deutlich die animierende Perlage. Im Antrunk ist dieser Champagner fruchtig und saftig.

Im präzisen Nachhall geht er mit zitrischen Eindrücken die Kehle des längst begeisterten Genießers hinab. Natürlich braucht Champagner nicht unbedingt eine Speise zur Ergänzung, aber er schmeckt ganz vorzüglich zu marinierten Erdbeeren mit grünem Pfeffer oder gebratener Wassermelone mit Scampi und Salatbouquet, zwei Gerichte, die man wohl zur Perfektion des kulinarischen Erlebnisses am besten in Reims tief unten in den Kreidestollen der Domaine Pommery verkosten sollte.

Weingärten der Domaine Pommery © Pommery
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